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Hauszeichen/Geschäftszeichen eines Kaffeehauses: Blechfigur eines sitzenden, rauchenden "Türken"

CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
Künstler:in/Hersteller:in
Name
Unbekannt
Inventarnummer
12826
Datierung
  • 1700–1800
Material
Maße
  • Höhe×Breite×Tiefe 47,5×20×21,4 cm
Info/Text

Dieses Hauszeichen bzw. mutmaßliche Geschäftszeichen eines Kaffeehauses erinnert an die türkisch-armenischen Ursprünge der Kaffeehauskultur in Wien, die in die Zeit nach der Zweiten Osmanischen Belagerung Wiens 1683 zurückgehen. Kaffee war zwar in Wien bereits zuvor bekannt gewesen; die ersten Kaffeehäuser wurden hier jedoch erst nach dem Sieg über die osmanischen Belagerer gegründet – im Vergleich zu Venedig, London, Paris oder Amsterdam, wo es bereits Mitte des 17. Jahrhunderts Kaffeehäuser gab, also relativ spät. Der Legende nach gab ein von den besiegten Osmanen zurückgelassener Sack Kaffeebohnen Anstoß zur Gründung des ersten Kaffeehauses; tatsächlich hatten armenische und türkische Geschäftsleute die Marktlücke in Wien erkannt und betätigten sich hier als Kaffeesieder. 1685 erhielt Johannes Deodat (Diodato) ein Privileg, das ihm gestattete, 20 Jahre lang allein Kaffee auszuschenken; bis 1737 gab es in Wien bereits 37 Kaffeehäuser.
Die ersten Kaffeegewölbe im späten 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert bewarben ihr Geschäft oft mit Türkendarstellungen und einem offenen Kohlenfeuer vor der Ladentüre.

(Lit.: Das Wiener Kaffeehaus. Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit (Ausstellungskatalog Historisches Museum der Stadt Wien), Wien 1980, insb. Kat. Nr. 8, S. 56f.)

Literatur
  • Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683, Hauptautor: Robert Waissenberger, Günter Düriegl et al.
    , 1983, S. 276, Kat.-Nr. 20/30, 20/55

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