19., Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg (auch "Seilbahn auf den Kahlenberg"), Ansicht der Bergstation vom Schweizerhaus aus
- Künstler:in/Hersteller:in
Name Rolle Amand Helm (1831—1893) Fotograf- Inventarnummer
- 138081
- Objektart
- Datierung
- 1873
- Material
- Technik
- Maße
- Untersatzkarton 32,5×39,1 cm
- Bildmaß 21,2×27,8 cm
- Info/Text
Für die Österreichische Bergbahn-Gesellschaft schuf Amand Helm die Fotoserie “Drahtseilbahn auf den Kahlenberg”, die nicht nur diese Bahn und deren Technik selbst sowie die dazugehörigen Betriebs- und Lokalgebäude (Stationen, Hotel auf dem Kahlenberg und Restaurant Schweizerhaus), sondern auch die landschaftlichen Reize des Kahlenberges und die von hier möglichen Ausblicke dokumentierte. Die Drahtseilbahn, die auf den Sattel zwischen Leopolds- und Kahlenberg führte und sowohl “Drahtseilbahn auf den Kahlenberg”, “Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg” und “Seilbahn auf den Kahlenberg” genannt wurde, sollte rechtzeitig zur Eröffnung der Wiener Weltausstellung am 1. Mai 1873 fertig gestellt werden, konnte letztlich jedoch erst am 27. Juli 1873 in Betrieb gehen.
Die zweigleisige Standseilbahn (Konstruktion Franz Felbinger, Bauleiter Gustav Lindenthal) führte über eine Strecke von ca. 730 Meter und überwand dabei 235 Höhenmeter (durchschnittliche Steigung von 34 Prozent) von der Talstation an der Donau (auf der Höhe der heutigen Grenze Wien-Niederösterreich) zur Bergstation in der Nähe der heutigen Josefinenhütte. Die zwei an Stahlseilen hängenden, in 3 Klassen 100 Personen fassenden Waggons fuhren gleichzeitig parallel zueinander auf- und abwärts und machten vor dem Anhalten einen “Zucker”, also einen Ruck, weshalb die Bahn umgangssprachlich auch “Zuckerlbahn” genannt wurde. Ab 1874 stand die Bahn in einem wirtschaftlichen Konkurrenzverhältnis zur in diesem Jahr eröffneten Zahnradbahn auf den Kahlenberg, deren Eigentümer die Drahtseilbahn und das Hotel auf dem Kahlenberg 1876 übernahmen und die Bahn stilllegten.
Im Hintergrund, Mitte, ist die Bergstation der Bahn zu sehen - die niedrigere Maschinenhalle und dahinter die eigentliche Station mit der Empfangshalle; links davon steigt der Schornstein des Kesselhauses auf.Mehr dazu im Wien Museum Magazin-Beitrag “Zuckerl-, Ruckerl-, Knöpferlbahn. Wiener Bergbahnen im 19. Jahrhundert – Teil 1” und im Wien Museum Magazin-Beitrag "“Ringen mit der Natur“. Wiener Bergbahnen im 19. Jahrhundert – Teil 2"
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