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Fotoserie "Face it!": Daniela Holzer, Buslenkerin bei den Wiener Linien

Auf Anfrage, © Elodie Grethen
Künstler:in/Hersteller:in
NameRolle
Elodie Grethen (* 1988)
Fotografin
Inventarnummer
310270/7/1
Datierung
  • 2020
Technik
Maße
  • Bildmaß 5.472×3.648 Pixel
Info/Text

Zur 18teiligen Fotoserie “Face it! Porträts aus dem Frühjahr 2020” (Fotos von Elodie Grethen, Interviews von Peter Stuiber):

Frühjahr 2020: Innerhalb kürzester Zeit verändert sich unser Leben durch COVID-19 radikal. Wir begegnen einander im Alltag „auf Distanz“, nehmen unsere Umwelt anders wahr. Im Auftrag des Wien Museums hält die Fotografin Elodie Grethen das sichtbarste Zeichen der Pandemie – das Tragen von Gesichtsmasken – fest und porträtiert Menschen mit Mund-Nasen-Schutz für die Museumssammlung. Parallel zu den Aufnahmen werden Interviews über das persönliche Erleben der Situation geführt: Fühlt man sich sicher oder bedroht? Welche Schutzmaßnahmen erachtet man als sinnvoll? Wie wirkt sich die Pandemie auf Beruf und Privatleben aus?
Die 18 Porträts entstanden von April bis Juni 2020, reichen also vom strengen Shutdown bis zu der weitgehenden Zurücknahme aller behördlichen Schutzmaßnahmen und dem Wiederansteigen der Fallzahlen. Grethens Bilder zeigen Menschen nicht nur aus den vielzitierten „systemrelevanten“ Berufen, sondern aus allen Teilen der Bevölkerung. Die Persönlichkeiten hinter der Maske vermitteln Zurückhaltung und Ernsthaftigkeit ebenso wie Zuversicht und Humor. Daraus ergibt sich ein Kaleidoskop des Alltags in Wien zwischen Ausnahmezustand und Routine: Momentaufnahmen aus einer Zeit, wie wir sie bis vor Kurzem für undenkbar gehalten hätten.
(Ausstellungstext zur gleichnamigen Ausstellung, die von 9. September bis 2. November 2020 am Bauzaun des Wien Museums zu sehen war.)

+++

„Die Corona-Toten sollten eine Mahnung sein“. Zum Porträt von Daniela Holzer, Buslenkerin bei den Wiener Linien (Interview am 12. Mai 2020):

“Es war meine 20-jährige Nichte, die mir das Thema Corona-Virus nahegebracht hat. Ihre Schwiegermutter ist Ärztin und hat dazu gemahnt, die Krankheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Als dann Italien so stark betroffen war, hab ich selber auch Angst bekommen. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Mutter an einer schweren Lungenerkrankung gestorben ist.
In der Arbeit haben wir es schon bald bemerkt, aber es kam schrittweise im Zusammenhang mit dem Shutdown: mehr Informationen, Händedesinfektion, Sicherheitsabstand, keine Zusammenkünfte et cetera. Es war nicht einfach, aber es hat funktioniert, weil die Garagenleitung alle Maßnahmen schnell umgesetzt hat. Dann kam die Absperrung im Bus zwischen dem Fahrer und den Fahrgästen – und seitdem ist es eigentlich ein sicheres Arbeiten.
Man merkt, dass die Leute im Bus vorsichtig sind. Am Anfang haben sich viele bedankt, dass wir den Fahrbetrieb aufrechterhalten. Jetzt kommen auch manche nach vorne, um sich zu beschweren, wenn andere Fahrgäste zum Beispiel auf die Gesichtsmaske vergessen. Ich öffne jedenfalls in jeder Station beide Türen, um zu lüften – das kann nicht schaden.
Es gab die Option, zu Hause zu bleiben. Aber ich wollte meine Arbeit nicht abstellen, denn es gibt viele Leute da draußen, die den Busbetrieb brauchen. Außerdem könnte ich mich ja auch beim Einkaufen oder beim Spaziergehen infizieren. Ich fühle mich generell sicher, aber ich habe großen Respekt vor der Bedrohung. Ich finde auch, dass die vielen Corona-Toten weltweit eine Mahnung für uns sein sollten, sich nicht daran zu gewöhnen.”

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