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Mund-Nasen-Schutzmaske "#leavenoonbebehind", handgefertigt während des ersten Corona-Lockdowns 2020 (Prototyp)

Auf Anfrage, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
Auf Anfrage, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
Inventarnummer
310225
Datierung
  • 2020
Technik
Maße
  • Höhe×Breite×Tiefe: ca. 10×34×4,5 cm
Info/Text

Diese Maske diente als Prototyp für rund 150 Behelfsmasken, die Verena Henneberger, ihre Mitbewohnerinnen und andere Mitstreiter*innen in Reaktion auf das Versammlungsverbot während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 in Wien und anderen Städten produzierten, um gegen die österreichische und europäische Asylpolitik zu protestieren. Die Masken waren gegen eine Mindestspende von EUR 10,- erhältlich; mit diesem Geld wurde die griechische Hilfsorganisation „Stand by me Lesvos“ unterstützt – eine NGO, die von Menschen getragen wird, die auf Lesbos leben und direkt vor Ort mit Geflüchteten das „Moria Corona Awareness Team“ gegründet haben, das die Menschen im überfüllten Flüchtlingslager Moria über die Gefahren des Corona-Virus und Hygienemaßnahmen informiert und für eine Verbesserung der hygienischen Situation im Camp kämpft.

Verena Henneberger, Hannah Müller & Lea Rigo über das Projekt “Maskenprotest” in einem E-Mail an das Wien Museum vom 16. Juli 2020:
“Die Idee zum Maskenprotest entstand in den ersten Wochen des Lockdowns. Während in Österreich flächendeckende Sicherheits- und Hygienemaßnahmen umgesetzt wurden, warteten (und warten) Zehntausende geflüchtete Menschen auf engstem Raum, ohne ausreichend Trinkwasser und medizinische Versorgung, u. a. im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos auf ihr Asylverfahren. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverbote war politischer Aktivismus in Form von Demos oder Kundgebungen lange Zeit nicht möglich. Über den Aufdruck #leavenoonebehind wollen wir unseren Protest gegen die österreichische und europäische Asylpolitik dennoch in den öffentlichen Raum tragen.
Das hier ist der erste Prototyp; nach einigen Wochen stiegen wir auf ein weniger aufwendiges Schnittmuster um. Bedruckt wurden die Masken schließlich mit selbstgebastelten Stempeln aus Moosgummi und roter Textilfarbe. Zerschnittene alte Strumpfhosen dienen als Gummis zur Befestigung an den Ohren.
Über einen Zeitraum von zwei Monaten produzierten wir ohne vorherige Näherfahrung etwa 150 Masken, die für eine Mindestspende von 10 € an die griechische Hilfsorganisation StandByMeLesvos vor allem in Wien verteilt, aber auch in die Bundesländer und vereinzelt bis nach Deutschland und in die Schweiz verschickt wurden. Das Projekt erfuhr breite Unterstützung: Eine Nachbarin spendete ein altes Bettlaken, Bekannte nähten Maskenrohlinge, und in Salzburg und Berlin wurden unabhängige Maskenprotestprojekte gestartet.”

(Erwerbung im Rahmen des Sammlungsaufrufs “Corona in Wien” 2020)

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