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Aushang mit Angebot zur Nachbarschaftshilfe (kostenlose Herstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken) während des ersten Corona-Lockdowns 2020

CC0
Künstler:in/Hersteller:in
NameRolle
Rhea Krcmárová
Autorin
Inventarnummer
310183
Datierung
  • 2020
Maße
  • Höhe×Breite 20,5×29,2 cm
Info/Text

Ab 1. April 2020 mussten beim Einkaufen in Supermärkten und Drogerien in Österreich Mund-Nasen-Schutzmasken getragen werden; ab 14. April 2020 wurde die Maskenpflicht auf alle weiteren nach dem ersten Lockdown wiedereröffneten Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel ausgedehnt. In den Tagen um die Verkündung der neuen Maskenpflicht herrschte Unsicherheit, ob ausreichend Masken verfügbar sein würden; viele Personen begannen daher selbst, Masken zu nähen. Da die Nähbedarfsgeschäfte zu dieser Zeit geschlossen waren, wurden vielfach Behelfsmaterialien verwendet, die gerade zuhause verfügbar waren: Stoffreste, alte Kleidungsstücke, Küchenrolle, Gummiringe und ähnliche Materialien.

Auch Rhea Krcmárová begann in dieser Zeit, Masken zu nähen - nicht nur für sich, sondern auch für ihre NachbarInnen. “Ich wollte in der ersten Zeit des Lockdowns zumindest einen kleinen Beitrag leisten, um anderen Menschen zu helfen (und ehrlich gesagt auch ein bisschen etwas gegen mein eigenes Gefühl der Sorge und Hilflosigkeit tun), schrieb sie in einem E-Mail an das Wien-Museum am 12.6.2020. “Als Schriftstellerin bin ich nicht ganz so systemrelevant wie eine Ärztin oder Verkäuferin, und da ich zur Zeit an einem neuen Roman arbeite, hatte ich nicht mal fertige Texte, die ich im Internet teilen konnte. Ich habe vor einiger Zeit begonnen habe, nähen zu lernen, um mir eine Robe á la Française für einen Rokokoball in Versailles schneidern zu können. Da ich für mich selbst Masken nähte, kam mir der Gedanke, auch für mein Umfeld welche zu machen, gerade da direkt nach Verkündigung des Erlasses noch nicht klar war, wo und wie man Masken kaufen konnte und viele Menschen dementsprechend verunsichert waren. Ich unterrichte nebenberuflich Deutsch als Fremdsprache und kreatives Schreiben, und da fast mein gesamter Unterricht abgesagt wurde, hatte ich also auch Zeit zum Nähen. Um persönlichen Kontakt zu vermeiden, habe ich den Zettel an die Hoftüre neben die Briefkästen gehängt, so dass alle NachbarInnen ihn sehen können. Ich bin bei Gott keine Couturière oder perfekte Schneiderin, aber ich denke, die Masken erfüllen ihren Zweck (und sind hoffentlich auch nicht komplett hässlich).
PS: Netterweise – und völlig unerwartet – habe ich zu Ostern von zwei der “benähten” Parteien Osterschokolade an die Tür gehängt bekommen :)”

Insgesamt hat Rhea Krcmárová rund 30 Masken genäht und verschenkt (vgl. auch I.N. 310.184).

(Schenkung Rhea Krcmárová; Erwerbung im Rahmen des Sammlungsaufrufs “Corona in Wien” 2020)

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