Selbst genähte Mund-Nasen-Schutzmaske, angefertigt während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020
- Künstler:in/Hersteller:in
Name Rolle Andrea Bernd Herstellerin- Inventarnummer
- 310205
- Objektart
- Datierung
- 2020
- Material
- Technik
- Maße
- Höhe×Breite×Tiefe: ca. 15×21,5×4,5 cm (Maske ohne Gummiband)
- Höhe×Breite×Tiefe: ca. 14×31×4,5 cm (Maske mit Gummiband)
- Info/Text
Nach den ersten Corona-Fällen in Tirol im Februar 2020 stieg in Österreich die Nachfrage nach Mund-Nasen-Schutzmasken; bereits Ende Februar/Anfang März kam es zu Lieferengpässen. Als Reaktion darauf begannen diverse Kleinbetriebe, aber auch Privatpersonen, Masken zu nähen, zu verkaufen oder zu verschenken - so auch die Kostümbildnerin Andrea Bernd, die, “aus laufenden und geplanten Produktionen gerissen”, Schutzmasken aus Fundusstoffen nähte.
In einem E-Mail an das Wien Museum vom 22. Juni 2020 beschreibt sie, welche Ereignisse ihre Nähtätigkeit beförderten:
“Am 1. März ist ein sehr junger Mensch gestorben. Eine Tragödie. Eine Unterstützung für die Eltern war, dass ich begonnen habe, Stoffmasken für die Beerdigung zu nähen. Damals gab es keine Masken zu kaufen, alles war ausverkauft, sogar die Krankenhäuser konnten nichts abgeben. Die erste Information seitens der Bestattung lautete, dass 100 Personen zum Begräbnis kommen dürfen, später nur mehr 50 Trauergäste. Mitte März wurde dann eine Beerdigung mit Trauergästen ganz untersagt. Ich hatte über 100 Stoffmasken und habe dann begonnen, Familie, Freunden, Bekannten und Kollegen Masken anzubieten. Die meisten habe ich kreuz und quer durch Wien zu Fuß geliefert und kontaktlos in die Briefkästen gesteckt. Das war eine Corona-Spazierzeit für mich, bis man dann gar nicht mehr ausgehen sollte, dann per Post. Inzwischen war die Beerdigung und auch eine Trauerfeier hat stattgefunden, wieder mit Masken, aber die kann man jetzt an jeder Ecke kaufen.”(Schenkung Andrea Bernd; Erwerbung im Rahmen des Sammlungsaufrufs “Corona in Wien” 2020).
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