Wiener Kaufruffigur: Verkäuferin von Häkeleien
- Künstler:in/Hersteller:in
Name Rolle Wiener Porzellanmanufaktur (1744—1864) Ausführung- Inventarnummer
- 49144
- Objektart
- Datierung
- um 1760
- Material
- Technik
- Maße
- Höhe 18,7 cm
- Durchmesser 5,7 cm
- Info/Text
Eva-Maria Orosz und Wolfgang Kos zu den “Kaufruf”-Figuren der Wiener Porzellanmanufaktur (1745 - 1785), die als Tafelschmuck verwendet wurden:
“Die frühesten in Wien entstandenen ‘Kaufruf’-Darstellungen kamen 1745 in Form von Porzellanfiguren auf den Markt. Die farbenfrohen und kunstvoll geformten Modelle von Kesselflickern, Obstfrauen und Mausefallenhändlern waren als hochwertige Galanteriewaren ein typisches Modeprodukt des Rokoko. Die vornehme Gesellschaft
schätzte den Reiz des Exotischen und sah in den Wanderhändlern ein Sinnbild einer natürlich-einfachen Lebensweise. Die Statuetten wurden vor allem als Tischdekoration bei festlichen Mahlzeiten verwendet und schmückten speziell die Desserttafel. Überliefert sind auch Maskenfeste, bei denen sich noble Herrschaften als Straßen-
händler und Handwerker verkleideten.Die erste Serie mit Kaufrufern wurde um 1740 von den Modelleuren der Porzellanmanufaktur in Meißen geformt. Neben Berufsdarstellungen gehörten auch Allegorien der Jahreszeiten oder idyllische Schäferszenen zum Repertoire. Nur wenige Jahre später wurden ähnliche Modelle auch von der Wiener Porzellanmanufaktur (später
Augarten) hergestellt. Zwischen 1745 und 1785 dürften in Wien 65 verschiedene „Kaufruf“-Typen entstanden sein. Die Nachfrage nach Porzellan-Nippes war in den 1760er-Jahren so groß, dass sie die Kapazität der Fabrik überstieg. Auch viele andere Porzellanhersteller wie jene in Höchst oder Zürich brachten „Kaufruf“-Figuren auf den
Markt.”(Quelle: Eva-Maria Orosz, Wolfgang Kos: Straßentypen als Tafelschmuck. Wiener Porzellanmanufaktur, 1745 - 1785, in: Wolfgang Kos (Hg.): Wiener Typen. Klischees und Wirklichkeit (Ausstellungskatalog Wien Museum), Wien 2013, S. 43f.)
- Literatur
- Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan. K.k. österreichisches Museum für Kunst und Industrie, Hauptautor: Josef Folnesics, 1904
- Schausammlung Historisches Museum der Stadt Wien, Hauptautor: Robert Waissenberger, 1984
- Die Wiener Porzellansammlung Karl Mayer, Hauptautor: J. Folnesics, 1914
- Beschriftung/Signatur
- Unterglasurblauer Bindenschild, eingepresst: “E”
- Themen
- Bildmotive
- Iconclass Codes
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