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T-Shirt mit der Aufschrift „bite hohdoyç“ (Bitte Hochdeutsch)

CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
Künstler:in/Hersteller:in
NameRolle
Goran Novaković
Autor
Inventarnummer
305889
Datierung
  • 2000–2010
Material
  • Textilie
Info/Text

Schenkung von Goran Novaković für das Projekt “Migration Sammeln”.
Schlichte weiße und schwarze T-Shirts mit offenkundig falsch buchstabierten Beschriftungen entworfen vom Autor und Sprachlehrer Goran Novaković, der seine “tširts” unter dem Label “vajt und brajt” vertreibt. Sein Ziel sei es die “Vermischtheit” in Wien sichtbar zu machen. Bei den seltsam anmutenden Beschriftungen handelt es sich um konsequente Anwendung der von Novaković systematisierten Lautschriften aus BKS, Türkisch und Deutsch. Auf die Idee kam er durch die Tätigkeit als Lehrer an der Volkshochschule (VHS). Neben dem kommerziellen verfolgt Novaković auch ein poetisches Ziel: Er wünscht sich, „dass TürkInnen oder Ex-JugoslawInnen mit wenig Ausbildung tadellos Goethe, Schiller, Kafka lesen können. Und dass ein Österreicher unsere oder türkische Dichter im Original vortragen kann". Das nennt Novaković “Drang nach fremdem Klang”.

Goran Novaković sorgte mit diesen T-Shirts für einige Irritation im Wiener Boulevard und auf Seiten der FPÖ. Die FPÖ ging sogar soweit in einer parlamentarischen Anfrage erfahren zu wollen, ob er für sein Projekt öffentliche Förderung erhalte. Die Kronen Zeitung warf ihm die “Verhunzung der deutschen Sprache” vor. Für Goran Novaković handelt es sich aber auch um die Rückkehr des “Hatschek”, jenes kleinen Häckchens über dem “c”, “z” und “s”, das bei der Eindeutschung der vielen slawischstämmigen Wiener verlorengegangen ist, und das er jetzt wieder in die Stadt zurückbringe.
(Text: Arif Akkılıç, Vida Bakondy, Ljubomir Bratić, Regina Wonisch)

Literatur
  • Schere Topf Papier : Objekte zur Migrationsgeschichte, 2016
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